Du willst mehr über Chinchis wissen? Hier ein paar allgemeine Infos, die Dir vielleicht weiterhelfen:
Lebensraum der Chinchillas
Während die Chinchillas und Hasenmäuse in den gebirgigen Regionen bis zu 4000 m Höhe über dem Meer anzutreffen sind, bevorzugen die Viscachas die grasbewachsenen Ebenen.
Der natürliche Lebensraum ist sehr trocken und kühl mit starken Temperaturschwankungen.
Unterschlupf finden die eher nachtaktiven Tiere in Höhlen, Felsspalten. Die Viscachas sind da wieder die Ausnahme, denn sie verfügen auch über selbstgegrabene Baue.
Alle Arten sind Gruppentiere und kommen auch in Gruppen von mehreren hundert Tieren aus, deshalb ist eine Einzelhaltung auch nicht artgerecht. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 22 Jahren, das sollte immer berücksichtigt werden, bevor man sich für die Haltung solcher Tiere entscheidet. Die Geschlechtsreife tritt nach ca. 4-6 Monaten ein, wobei die Weibchen im Normalfall früher geschlechtsreif werden.
Die „Eigentlichen“ Chinchillas (unsere Familienmitglieder) und die Hasenmäuse sind näher miteinander verwandt wie die Viscachas.

Verhalten und mehr…
Wie schon erwähnt sind es nachtaktive Tiere und haben dazu noch eine ausgeprägte Lautsprache und Kommunikation. Wer also seine Nachtruhe braucht, dem ist von der Haltung abzuraten, denn es kann schon mal etwas lauter werden.
Denn Chinchillas meckern, geben Warnrufe ab, Fiepen oder Glucksen auch. Wenn es zu einer Panikattacke kommt kann der Angstschrei sehr laut sein. Ist ein Chinchilla in Panik geraten und fühlt sich bedroht so setzt er sein Urin zur Selbstverteidigung ein indem er sich aufrichtet und den Gegner anpinkelt, handelt es sich um den menschlichen Mitbewohner so ist dieser vorgewarnt, denn bevor der Urin zum Einsatz kommt, wird erst mit Meckern und Zähneklappern gedroht, so kann man das Tier gezielt in Ruhe lassen, was bei Artgenossen nicht unbedingt wirkt, weshalb auch schon mal der Wohnbereich in Mitleidenschaft gezogen werden kann (zur Berücksichtigung bei der Wahl des Standortes).
Die Ohren sind sehr ausgeprägt und ein Chinchilla wird schon durch kleinste Geräusche gestört. Zudem dienen die Ohren auch noch zur Regelung der Körpertemperatur und zeigen ihre Stimmung an. Nach hinten angelegte Ohren bedeutet Angst, nach vorne gerichtete Ohren hingegen bedeuten Aufmerksamkeit. Auch der Geruchssinn und die Augen sind sehr ausgeprägt, allerdings sehen Chinchillas durch die Stellung der Augen nicht dreidimensional. Auch die langen Barthaare werden als Tastsinn genutzt.

Gesundheit
Sind Chinchillas krank, merkt man das häufig an einem grossen Gewichtsverlust.
Chinchillas haben ein sehr sensibles Verdauungssystem so sind sie bei falscher Ernährung oder Haltung von Durchfall oder Verstopfung geplagt. Dies kann aber auch durch Bakterien, Parasiten oder geringer Bewegung verursacht werden. Verstopfungen kann man lösen, wenn dem Tier viel Wasser oder Kamillen-/Kräutertee gegeben wird. Bei Verweigerung mehrmals täglich mit einer Spritze verabreichen. Mit Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl o.ä. kann man helfen, dass der Darminhalt rutschig und die Verstopfung so gelöst wird (2-5ml, dann 1-2 ml 3x am Tag). Auch hier gilt, sobald man merkt, dass ein Tier keinen Kot mehr absetzen kann, umgehend einen Tierarzt konsultieren, da dies zum Tod führen kann.
Sollte das Tier wässrigen Durchfall haben und stinkt der Kot erbärmlich, kann es sich um eine E.Coli-Erkrankung handeln. Bei Nichtbehandlung trocknet das befallene Chinchilla aus, verliert Gewicht und wenn erst einmal die Lungen befallen sind, führt es unweigerlich zum Tod. Darum sofort dringend einen Tierarzt aufsuchen und eine Behandlung mit Antibiotika und zusätzlichem Aufbau der Darmflora beginnen.
Haarlinge, Flöhe, Läuse, Milben sind im Gegensatz zu unseren heimischen Nagetiere bei den Chinchillas eher selten anzutreffen, dafür sind sie anfälliger auf Pilzerkrankungen. Diese werden häufig durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, mangelnde Hygiene oder einfach Stress ausgelöst. Anzeichen für eine Pilzerkrankung sind kahle Stellen im Fell, die sich oft im Gesichtsbereich befinden aber nicht nur dort. Aber kein Grund zur Panik, zur Behandlung kann man Fungi-Stop, ein schwefelhaltiges Pulver, dass unter den Sand gemischt wird, verwenden. Sollte dies nicht ausreichen gibt es für Tiere auch eine Waschlotion Imaverol die man zusätzlich verwenden kann.
Kahle Hautstellen können aber auch eine andere Ursache haben – Kokken! Hat das Chinchi gelblichen Augenausfluß oder niest es? Neben der vom Tierarzt verschriebenen Behandlungsform muss man dringend in kurzen Abständen Käfig und Käfigumgebung hygienisch sauber halten und auch häufig lüften.
Auch wenn ein Paar oder eine Gruppe Chinchillas harmonisch miteinander leben, kann es mitunter plötzlich zu Streitereien kommen. Diese sind nicht zu unterschätzen. Wenn man Streitereien bemerkt, Tiere sofort trennen, denn Hetzjagden und Beissattacken führen nicht selten zu einem Schockzustand und dem Tod des gejagten Tieres. Offene Wunden müssen dringend behandelt werden, ggf. auch mit Antibiotika, denn jede Bisswunde enthält Bakterien und Schmutz und dies kann zu Abzessen führen. Eiter kann Gewebe zerstören und schlimmstenfalls die Knochen anfressen.
Mangelerscheinungen erkennt man oft an weissen Flecken auf den Zähnen, die man übrigens ständig überwachen muss, ob sie nicht zu lang sind.
Hier ein paar Anhaltspunkte zum Gesundheitszustand: Ist das Tier aufmerksam und neugierig, bewegt sich schnell und hat eine gute Reaktion, sind die Augen klar und glänzend, ist die Analregion nicht verklebt oder verschmutzt, ist das Fell luftig und weich, sind die Zähne gelb bis orange ohne diese Flecken dann ist ALLES im grünen Bereich.
Humpelt ein Tier, ist es apathisch, dann sollte man schleunigst zum Tierarzt für exotische Tiere.
Chinchillas können auch von Giardien/Lamblien befallen werden und dies auch noch ohne Symptome! Typische Symptome sind u.a. glanzloses Fell, Wachstumshemmung bei Jungtieren, Durchfall aber auch Verstopfung oder Gewichtsverlust. Hat man den Verdacht, sollte man beim Tierarzt einen ELISA-Test durchführen lassen. Der Befall kann durch neue Tiere, verseuchtes Futter oder gar Wasser oder andere Haustiere verursacht worden sein, können aber mit den entsprechenden Mitteln gut behandelt werden.
Sämtliche Angaben und Tipps hier ohne Gewähr. Es kann durchaus sein, dass bei den gleichen Krankheiten absolut andere Symptome auftreten und dass Tierärzte andere Behandlungsmethoden empfehlen!

Nahrung
Der natürliche Lebensraum hat einen spärlichen Pflanzenwuchs und bedingt durch das harsche Klima sind die Pflanzen nährstoffarm und faserreich, weshalb Chinchillas ihren Organismus an diese magere Nahrung angepasst haben. Sie fressen in der Natur Steppengräser, Blätter und Rinde von niedrigen Büschen. Zusätzlich Wurzeln und Früchte von bestimmten Kakteen.
Als Haustier gehalten sollten man dies unbedingt berücksichtigen und fetthaltige Leckereien wie Nüsse, Sonnenblumenkerne, Weinbeeren oder andere zuckerhaltige Futtermittel sollten nicht angeboten werden, denn obwohl Chinchillas süsse Nahrung lieben, so kann diese zu lebensgefährlichen Verdauungsstörungen führen.
Deshalb gilt auch bei sonstiger Frischware wie z.B. frische Kräuter: Nur in ganz kleinen Mengen verabreichen.
Was Chinchillas jedoch gerne als Grundfutter nehmen ist Heu, Pellets und stets frisches Trinkwasser. Bitte beim Heu unbedingt darauf achten, was verarbeitet wurde, denn nicht jedes Heu ist vom Inhalt her für Chinchillas geeignet. Generell rechnet man pro Tier pro Tag mit 10-15 Gramm Futter.
Alternativ können getrocknete Kräuter wie Kamille, Gänseblümchen, Brennnessel, Pfefferminze, Fenchel, Spitzwegerich, Klee, Löwenzahn, Salbei zu den Pellets dazu gefüttert werden oder auch getrocknete Ahornbaumblätter. Auf getrocknete Schafgarbe sollte besser verzichtet werden.
Wir füttern ganz selten auch getrocknete Hagebutten, Karotten, Apfelstückchen oder Johannisbrot, aber nur in winzig kleinen Mengen als Leckerei,
Wichtig sind Nagehölzer für die Zähne. Als Hölzer eignen sich getrocknete Apfel- oder Birnenbaum, Haselnuss-, Heidelbeer- oder Johnanisbeerbüsche, aber bitte aus Gebieten ohne Spritzmittel-Einsatz. Harzende Hölzer wie Tannen, Blätter von Steinobstbäumen, Kastanienbäume und Eichen sind ungeeignet und bitte unbedingt beachten, Thuja und Elbe sind giftig für diese Tiere.
Eine Liste wundervoller Leckereien:
- Hafer
- Getrocknete Hagebutten
- Getrocknete Goji-Beeren
- Getrocknete Weißdorn-Beeren
- Gewaschene, gebackene und getrocknete Kausnacks
- Getrocknete Brennnesselblätter
- Getrocknete Kamillenblüten
- Getrocknete Apfelblüten
- Getrocknete Ringelblumenblüten
- Getrocknete Sonnenblumenblätter
- Getrocknete Rosenblätter
- Getrocknete Löwenzahnblätter
- Getrocknete Hibiskusblütenblätter
- Getrocknete Pfefferminzblätter
- Getrocknete Rasperry-Blätter
- Getrocknete Ringelblumenblätter
- Getrocknete Ringelblumenblüten
- Getrocknete Kornblume
- Getrockneter Lavendel
- Bienenpollen
- Jasmin
- Getrockneter Oregano
- Getrocknetes Basilikum
- Getrocknete Petersilie
- Getrockneter Rosmarin
- Getrocknete Erdbeerblätter
- Getrocknete Brombeerblätter
Sollte sich Nachwuchs einstellen kann man auch Milchpellets in den Geschäften erhalten. Nach der ersten Woche gebe ich neben den normalen Pellets Pfefferminzblätter und Erbsenflocken, das können die Kleinen besser nagen.

Haltung
Chinchillas brauchen sehr viel Bewegung und wenn man kein spezielles Chinchillazimmer einrichten kann, so soll man für genügend Raum in einem Gehege o.ä. bieten. Umgebaute Schränke sind da im Gegensatz zu den in den Zoofachgeschäften angebotenen kleinen „Chinchilla“-Käfigen schon besser geeignet, denn es sollte mindestens ein Platz mit einer Höhe/Länge und Breite von je 2 m vorhanden sein.
Zugluft ist zu vermeiden und die Raumtemperatur sollte eigentlich 15-20 ° C betragen. Der Standort sollte hell aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein.
Als Anhaltspunkt empfiehlt die Tierschutzverordnung für 2 Tiere folgende Mindestanforderungen, die aber weit unter den Bedürfnissen stehen: Käfig mit den Massen: 100 cm lang, 50 cm breit, 150 cm hoch ODER 120 cm x 55 cm x 120 cm (Innenmasse). Mindesthöhe 120cm. Für jedes weitere Tier zusätzlich 0.05 m2.
Genügend Rückzugsmöglichkeiten, Schlafhöhlen in erhöhter Lage sollten vorhanden sein und Sitzbretter die in verschiedenen Höhen angebracht wurden und oder Röhren. Schräge Bretter oder bewegliche bewegliche Äste fördern übrigens den Muskelaufbau und bieten Abwechslung. In der Regel gilt einfach, dass man doppelt so viele Rückzugsmöglichkeiten wie Tiere in einem Gehege haben sollte. Ein Sandbad darf natürlich nicht fehlen, da der Sand zur Fellreinigung dient, aber auch als Stressabbau.
Ich habe noch einen Chinchilla-Laufteller der gerne genutzt wird und es ist witzig zuzusehen, wenn diese kleinen Racker stundenlang „Fitness“ betreiben.
Geeignete Einstreu: Hanfstreu, Leinenstreu, Maisstreu oder Holzeinstreu. Die gesamte Einstreu sollte mindestens 1 x pro Woche gewechselt, der Boden des Käfigs mit heissem Wasser oder Essigwasser gereinigt werden. Täglich sollte der Kot und Urin entfernt werden. Futternäpfe, Trinkflaschen und Sitzbretter sollten auch täglich gesäubert werden. Meine Tiere haben spezielle Hundenäpfe die mit Streu gefüllt sind und gehen auch nutzen diese fleissig als Toilette. Dauert zwar eine Weile, bis man sie daran gewöhnt hat, ist aber praktisch, wenn sie es kapiert haben, weil weniger im Käfig anzutreffen ist und es weniger riecht. Die Kleinen schauen sich das übrigens von den Grossen ab.
Sollten die Räumlichkeiten wo das Gehege steht im Sommer wärmer werden, empfiehlt es sich, zusätzlich Ton-Röhren anzubieten, denn die helfen den Chinchillas an warmen Tagen kühl zu bleiben.
Übrigens, Chinchillas merken sich ihr Umfeld, also bitte die Einrichtung nicht ständig abändern, das könnte zu Unfällen führen, die nicht sein müssen, wenn z.B. eine Höhle als Weg nach oben oder unten genutzt wird und plötzlich woanders steht, kann es sein, dass das Tier, speziell Jungtiere die noch nicht so hoch springen können, von oben ins Leere springt und sich etwas bricht.
Wenn man die Chinchillas zwischendurch rauslässt, damit sie in der Wohnung frei rumtoben können ist dringend zu beachten, dass es sich um Nagetiere handelt. Darum ist nicht nur auf Kabel und Holz zu achten, auch Tapeten werden ganz gerne mal angenagt.
Hölzer die geeignet sind:
Apfel, Erdbeerbaum, Espe, Brombeere, Blaubeere, chinesisches Hartriegelholz, Cholla, Baumwollholz, Holzapfel, Hartriegel, Ulme und rote Ulme, Weinrebe, Weißdorn, Haselnuss, ofengetrocknete Kiefer, Kiwi, Magnolie, Maulbeere, Birne, Pekannuss, Pappel , Bergahorn, Weide, Yucca
Giftige Hölzer für Chinchillas:
Mandel, Aprikose, Birke, Schwarzholz, Cashew, Zeder, Kirsche, Kastanie, Holunder, Eukalyptus, Tanne, frische Kiefer, Grapefruit, Wacholder, Zitrone, Limette, Sperrholz, Ahorn, Orange, Mahagoni, Eichenpflaume, Rotholz, Fichte, Sumach , Talg, Walnuss

Generell
Generell gilt, diese Nagetiere sind KEINE Schmusetiere und nicht unbedingt für Kinder geeignet.
Sollte man eine Zucht in Erwägung ziehen, wovon einem Laien abzuraten ist, dann muss man sich bewusst sein, dass es nicht viele Käufer geben wird, die einen geeigneten Lebensraum bieten können, schon alleine weil meist der Platz in einer Wohnung fehlt.
Holt man sich ein Pärchen ins Haus sollte zumindest das Männchen kastriert werden. Denn es gilt zu beachten, dass Weibchen schon gleich nach der Geburt ihrer Jungen wieder gedeckt werden können und deshalb bis zu 3 Würfe im Jahr aufziehen würden.
Übrigens kann man auch 2 Männchen zusammen halten, doch auch hier ist es besser, beide kastrieren zu lassen, damit Kämpfe gar nicht erst aufkommen.
Hat man sich für diese putzigen Artgenossen entschieden, so hat man lange Freude daran und es ist immer wieder lustig mitanzusehen, was sich diese süssen Fellknäuel so alles einfallen lassen.

Farben und Vererbung
Ursprungsfarbe: Standard
Die ursprüngliche Farbe der Chinchillas war „Standard“. Ein grau mit Agouti-Muster, weisse Wamme und der Rest grau. Aber auch die heutigen Standards weichen von der ursprünglichen Farbe ab und man sieht Farbvarianten von hell bis dunkel. Standard vererbt sich übrigens dominant.
Black-Velvet
Black-Velvet ist eine Farbe, die bei der Zucht besonderer Aufmerksamkeit bedarf, da sie an einen Letalfaktor gekoppelt ist. Das Velvet-Gen verändert die Farbverteilung im Haar und lässt das helle Band verschwinden, unterdrückt somit das Agouti-Muster, wodurch sich eine dunklere und internsivere Farbe ergibt.
In Verbindung mit Standard entstehen somit Black-Velvet, in Verbindung mit Beige Beige-Velvet in Verbindung mit Violett entsprechend Violett-Velvet. Es gibt natürlich noch weitere Kombinationen.
Das Gen für Velvet vererbt sich dominant.
Velvet-Babys sind oftmals nach der Geburt noch sehr hell und dunkeln erst im Laufe des Wachstums aus. Lediglich am Kopf zeigen sie deutlich eine Maske.
Weiß
Bei Weiß gibt es derzeit vier bekannte Mutationsformen
Wilson-Weiß
rein weiße Tiere mit dunklen Ohren und dunklen Augen. Reinweißes Wilson-Weiß kommt eher selten vor, da es sich hierbei um extrem aufgehellte Schecken handelt.
Weiß vererbt sich dominant.
Kommt allerdings wegen des Letalfaktors nicht reinerbig vor, da die reinerbigen Nachkommen nicht lebensfähig (letal) sind.
Pink-Weiß
ist eigentlich eine Vermischung von Wilson-Weiß und Beige, ist aber ebenfalls reinweiß. Die Tiere haben aber durch den Einfluss des Beige-Genes rote Augen und rosa Ohren. Genetisch handelt es sich um Beige-Weiße Tiere.
Albinos
Diese weiße Farbe ist in Deutschland nicht vertreten. Älteren Dokumentationen zufolge waren diese Tiere oft gelbstichig mit zu weichem seidigem Fell und sind deswegen sehr früh von der Zucht ausgeschlossen worden.
Eine weitere Variante sind die rezessiven Weißen. Mit dunklen Augen wie die Wilson-Weißen jedoch mit hautfarbenen Ohren.
Beige
Beige/Blond ist eine dominante Farbe und gehört zu den Dilute-Mutationen. Die Farbe des Fells ist stark verdünnt.
Blond ist die reinerbige Form des Farbschlages, verpaart mit Standard ergeben sich aus blonden Tieren immer mischerbige beige Tiere, die ein Agouti-Muster besitzen.
Beige Tiere verpaart mit Standard bringen standardfarbenene Nachkommen ohne das Beige-Gen plus beige Nachkommen, die von hell- bis dunkelbeige variieren.
Bei Verpaarungen von Beige mit Beige ergeben sich unter anderem blonde Tiere (25%).
Hellbeige bis mittelbeige bezeichnet man als Pearl; dunkelbeige als Pastell.
Violett
Afro-Violett
ist am weitesten verbreitet. Die Farbe ist rezessiv, darum werden oft 2 violette Tiere miteinander verpaart, was zur Folge hat, dass die Nachkommen oft klein und zierlich bleiben.
Deutsch-Violett
wird nur noch selten gezüchtet und vererbt sich ebenfalls rezessiv.
Verpaart man die Farbe mit Standard erhält man nur Nachkommen die standardfarbig sind, aber die Erbinformationen für die jeweilige Violett-Mutation in sich tragen. Die beiden Violett-Versionen untereinander verpaart ergeben ebenfalls standardfarbige Tiere, sodass man belegen konnte, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Mutationen handelt.
Saphir
Saphir vererbt sich rezessiv.
Diese Chinchillas haben ein Agouti-Muster. Ihr Schleier besteht aus hellem Blaugrau. Häufig wird Saphir in andere Farben eingekreuzt um den Blauton des Fells zu übertragen.
Ebony
entsteht aufgrund einer Änderung der Farbverteilung. Ebony besitzt keinen Letalfaktor, weshalb man auch reinerbige Tiere verpaaren kann.
Die Färbung wird durch verschiedene Mutationen hervorgerufen, die jeweils das Band verschwinden lassen und die Wamme verändern.
Ebonys sind ganz schwarze Tiere, was sich durch das Fehlen des weißen Bandes im Fell ergibt, wobei Ebony im Gegensatz zu Velvet auch die Wamme verändert.
Die Zucht mit Ebony ist nicht einfach, da das Erscheinungsbild durch verschiedene Mutationen verursacht wird, von denen ein Teil dominant, ein anderer rezessiv ist. Hat man Ebonys in der Linie drin, ist es schwierig, wieder davon wegzukommen, denn die Mutationen können Generationen überspringen und dann wieder erscheinen.
Ebony Tiere sollten deshalb nicht mit weißwammigen Tieren verpaart werden. Es handelt sich bei der Farbe um eine kumulativ dominante Mutation.
Ebonys gibt es in hell, mittel, dunkel und extra dunkel.
Schecken/Mosaic
haben neben der Farbe zusätzlich weißen Flecken, die mehr oder weniger ausgeprägt sind. Dies wird dominant vererbt.
Am meisten vertreten sind wohl die Silberschecken. Genetisch Wilson-Weiße Tiere, die jedoch einzelne graue Flecken aufweisen. Ist das Grau gleichmäßig über den gesamten Körper mit Ausnahme der Wamme verteilt, so bezeichnet man die Tiere als Silber.
Verpaarung von Beige und Weiß ergibt Pink-Weiß; Beige-Schecken, aber auch Apricot. Genetisch sind es jedoch immer Beige-Schecken.
Pink-Weiß sind ganzheitlich weiße Chins, deren beige Grundfarben deutlich von den weißen Flecken der Scheckung abgegrenzt sind. Sie werden als Beige Schecken bezeichnet.
Es können sämtliche Farben mit dem Scheckungsfaktor gekreuzt werden. So gibt es u.a. Afro-Violett-Schecken oder Saphir-Schecken, etc.
Besonderer Vorsicht bedarf auch die Zucht der Velvet-Schecken. Sie entsteht durch die Verpaarung zwischen Velvet und Weiß. Bei der Verpaarung eines Black-Velvet mit einem weißen Tier bezeichnet man die schwarz-weißen oder grau-schwarz-weißen Nachkommen als Black-White-Cross, die grau-weißen Nachkommen als Silberschecken. Diese Bezeichnung ist verwirrend, da es sich bei Silberschecken eigentlich um Wilson-Weiße Tiere handelt.
Schwierig wird es, weil die Velvet-Merkmale bei einem Schecken kaum zu erkennen sind, wenn das Tier keine deutlichen schwarzen Flecken aufweist.
Verpaart man Weiß mit anderen Velvet Farben ergeben sich dann jeweils die entsprechenden Bezeichnungen. Bei Afro-Violett also Afro-Violett-White-Cross oder ohne Velvet, Afro-Violett-Schecken.
Ebony
Alle Grundfarben mit entsprechend angepasster Wamme und möglichst ohne weißes Band.
Sie werden entsprechend der Grundfarbe bezeichnet. Aus einer Verpaarung zwischen Beige und Ebony können Beige-Ebony oder in dunkel Pastell-Ebony geboren werden.
Aus Ebony und Weiß fallen Tiere, die ähnlich wie Black-White-Cross schwarze Flecken im weißen Fell aufweisen.
Ebony-Weiß-Schecken nennt man Ebony-White-Cross.
Velvet
Alle Farben, die mit Velvet gekreuzt werden. So gibt es Beige-Velvet, in Dunkel dann Pastel-Velvet. Afro-Violett-Velvet, Saphir-Velvet und auch Ebony-Velvet, die man allgemein als Ebony-Black betitelt.
Anmerkung
Durch Kombinationen verschiedener Mutationen können „neue“ Farben erscheinen.
Beige-Violett, also beige Tiere mit einem violetten Farbeinschlag,
Beige-Saphir, beige Tiere mit einem blauen Farbhauch oder auch,
Violett-Saphir (blauviolette Chins in unterschiedlicher Abstufung).
Bei intensiver hellblauer Farbe bezeichnet man die Tiere als Blue-Diamond.
Tricolor
Tiere mit mindestens drei Farben wie beispielsweise Beige-Violett-Weiß. Um diese Farbe zu bekommen muss man Tiere verpaaren, die zwei Farben in sich vereinen und diese dann mit Weiß kombiniert, sodass durch den Scheckungsfaktor die einzelnen Farben sichtbar in Erscheinung treten.
Letalfaktor
Wenn 2 Elterntiere den Letalfaktor in sich tragen, bewirkt das, dass die Babies behindert oder verstümmelt geboren werden oder sogar schon im Mutterleib sterben!
Darum bitte keine Tiere, die den Letalfaktor in sich tragen untereinander verpaaren. Dazu gehören alle Tiere die velvetfarben sind wie Black Velvet, Brown Velvet, etc. Weiße Chinchis nie mit anderen weißen Chinchis verpaaren, aber auch nicht mit Tieren, die über weiß gezogen worden sind.
Auch für Chinchilla-Mütter sind Totgeburten eine große Belastung – psychisch wie physisch. Verbleibt ein totes Baby unbemerkt im Bauch wird die Mutter sogar langsam vergiftet und stirbt meist selbst an den Folgen, das muss nicht sein!

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